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1339. Oktober 15. Brieg (dat. Brege).

i. d. b. Hedwigis.

Bolezlaus (III.), Hzg v. Schl. u. Herr v. Liegnitz, sowie s. Söhne Wenczlaus u. Ludwig u. s. Gemahlin Katharina bek., daß sie die Dreidinge (tria judicia, que magna judicia sunt vocata), denen der Landvogt bisher dreimal i. Jahre i. d. Stadt Brieg vorzusitzen pflegte, von jetzt an des Friedens wegen, der der Stadt daraus ersprießen wird, auf immer aufheben u. vollständig abschaffen, doch m. d. Bestimmung, daß der jeweilige Landvogt alle 14 Tage gemäß der städtischen Einrichtung (secundum cursum civitatis) als Verhörsrichter (ut auditor causarum) allen Gerichtsverhandlungen beizusitzen hat u. ihm s. gewohnten 2 Pfennige (d. h. 2/3 der Gerichtsstrafen) aus den Strafverhandlungen gebühren sollen.

Z.: Stephan v. Parchewicz, Henczca v. Pogrella, Peter Podusconis, Joh. Rinberg, Heinr. d. Hofrichter, Haulo Czamborii u. Nik., hzgl. Hofnotar.


A. d. i. Brieger Stadtarch. I, 25 abgedr. Orig. Perg., von dessen 2 S. nur noch die Seidenfäden erhalten sind, abgedr. b. Grünhagen, Urkunden der Stadt Brieg (Cod. dipl. Sil. IX), S. 241/242; auszügl. b. Böhme u. Rößler wie vorher.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 30, 1925; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1338 - 1342. Herausgegeben von Konrad Wutke und Erich Randt.